Am 23. Und 24. Oktober 2021 war es endlich so weit. Nach monatelanger Planung wurde in Kollaboration mit der polnischen Stiftung Fundacja Perspektywa der erste Tiny Forest Polens gepflanzt. Mehr als 50 Menschen aus Deutschland und Polen bepflanzten bei herrlichem Herbstwetter gemeinsam die 1500 Quadratmeter große Fläche in dem kleinen Dorf Rozwarowo, nahe der polnischen Ostsee.
Von den ersten Planungsgesprächen bis zur Umsetzung des Projektes ging fast ein ganzes Jahr ins Land. Als Nikolaus und Agnieszka damals mit ihrem Anliegen auf uns zu kamen, den ersten Tiny Forest Polens zu pflanzen, waren wir sofort von ihrem Enthusiasmus und Engagement begeistern und freuten uns, die junge Stiftung bei ihrem Prozess unterstützen zu können. Dieser Tiny Forest sollte ein Leuchtturmprojekt werden, um vielen weiteren Menschen die Miyawaki Methode näher zu bringen und die Bewegung auch in Polen ins Rollen zu bringen. Deshalb entschieden wir uns gemeinsam, direkt mit einer verhältnismäßig großen Fläche zu starten, die in mehreren Etappen bepflanzt werden sollte, damit möglichst viele Menschen an dem Projekt teilhaben könnten. Zu den Pflanzaktionen wurde eine bunte Gruppe verschiedenster Menschen eingeladen. Es sollten deutsche wie auch polnische Bürger*innen mit dabei sein, um die länderübergreifende Relevanz von Naturschutz und Renaturierung zu symbolisieren und den kulturellen Austausch zu fördern. Außerdem wollten wir gerne, dass Menschen der verschiedenen Generationen gemeinsam pflanzen, denn der Erhalt unserer schönen Natur ist ein Belangen, das uns alle betrifft.
Der Boden wird aufgewertet
Mitte Oktober konnten nach ausführlicher Planung endlich die Bodenvorbereitungen beginnen. In den verdichteten und verarmten Lehmboden wurde mit Hilfe von zwei Baggern Stroh und verschiedene Arten Kompost eingearbeitet. Vielen Dank an dieser Stelle an unseren sehr liebgewonnenen Baggerfahrer „Mister Wlodek“, der einen klasse Job machte! Schon während dieser Tage wurde klar, dass es bei dem Projekt um viel mehr als nur die Pflanzung eines Waldes gehen sollte. Die unglaubliche Gastfreundschaft der Menschen der Fundacja Perspektywa, ihre beeindruckende Organisation und ihre Motivation selbst mit anzupacken, machten die Bodenbearbeitung zu einem sehr verbindenden Erlebnis. Es dauerte etwa eine Woche, bevor die Fläche bereit war bepflanzt zu werden.
Ein paar letzte Vorbereitungen, dann wird gepflanzt!
Einen Tag vor der ersten Pflanzung haben wir keinen Überblick mehr, wie viele Menschen tatsächlich kommen werden. Das Interesse ist groß und es sind zahlreiche Anmeldungen eingegangen.
Wir rechnen mit insgesamt zwischen 50 und 200 Leuten allein für das erste Pflanzwochenende! Das Team ist jedenfalls für alle Fälle gewappnet und so mangelt es nicht an ausreichend Verpflegung und Unterkünfte für unsere Gäste. Während die letzten Setzlinge besorgt werden, bereiten wir die Fläche für die Pflanzung vor, indem wir sie mit Hilfe von Schnüren in mehrere Quadranten einteilen. Außerdem müssen die Pflanzen entladen und sortiert werden.
Ein großer Erfolg!
Am Morgen des 23. Oktober geht es schließlich los. Pünktlich um 10 Uhr haben sich bereits etwa 50 Menschen an der Fläche eingefunden und warten auf ihre Einweisung. Wie erhofft ist es eine bunte Truppe aus Jung und Alt, Polen und Deutschen sowie Menschen aus der Stadt und vom Dorf. Noch leicht verfroren gibt es an diesem kalten Morgen ein Willkommenheißen der Gäste und eine Einführung in die Miyawaki-Methodik. Als die Menschen dann etwas später beginnen zu pflanzen, reißt der Himmel auf und fortan sind wir mit einem herrlich sonnigen Herbstwetter gesegnet.
Über zwei Tage hinweg bringen unsere Fleißigen Helfer*innen insgesamt 3000 junge Bäume und Sträucher in den Boden. Wie von Lukas eingangs noch einmal hervorgehoben, tun sie das mit einer Extraportion Liebe!
Für alle Beteiligten ist das Event ein riesen Erfolg. Wir erleben viele wunderbare Momente in denen Menschen sich begegnen, sich gegenseitig helfen, eigenständig Arbeitsgruppen bilden und Verantwortung übernehmen. Abend sitzen wir alle gemeinsam am Feuer, tauschen uns aus und reflektieren das Erlebte. Das Projekt hat uns gezeigt, um wie viel mehr es bei er Tiny Forest Bewegung geht, als nur ums Bäume-pflanzen. Es geht darum, Grenzen zu überwinden und gemeinsam anzupacken für eine lebenswerte Zukunft im Einklang mit der Natur. Der Einsatz für unsere Erde verbindet und gibt uns Hoffnung, die in diesen Zeiten so vielen Menschen fehlt.
Wir bedanken uns von Herzen bei Agnieszka, Magda, Nikolaus und Marek für ihren Einsatz, dieses Projekt Realität werden zu lassen. Nun hoffen wir, dass unsere Aktion viel Aufmerksamkeit bekommt und sich möglichst viele Nachahmer finden, die in Zukunft ihren eigenen Tiny Forest pflanzen!
Euer Team von Miya e.V.
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